Glossar

Wer? Wie? Was? Hier finden Sie alphabetisch aufgelistet Fachbegriffe, Fremdworte, Wissenswertes rund um das Thema Computer und Rechnen.

MUTOS

Multi-User-Timesharing-Operating-System, UNIX-kompatibles Betriebssystem

MWT

Ministerium für Wissenschaft und Technik der DDR

NSW

Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet. DDR-Bezeichnung für das westliche Ausland.

numerisch

Nur Nutzung von Ziffern

OCR

Optical Charakter Recognition, optische Zeichenerkennung

OPS

Operationsspeicher, Robotron-Begriff für RAM

OS/ES

Hauptspeicherorientiertes Operationssystem für ESER-Rechner

PFS

Programmierbarer Festwertspeicher. Robotron-Begriff für ROM bzw. PROM

POS

Problemorientierte Systemunterlagen. Der Robotron-Begriff für Anwendersoftware, Großrechnerumfeld.

PR,PRS

Prozeßrechner, Prozeßrechnersysteme

PROM

Programmable ROM, kann vom Anwender programmiert werden.

Prozessoreinheit

ist Teil der Zentraleinheit eines Computers und besteht aus Steuerwerk und Rechenwerk (arithmetisch-logische Einheit oder Instruktionsprozessor). Weitere Bestandteile der Zentraleinheit sind der Arbeitsspeicher und die Ein-/Ausgabe-Steuerung.

RAM

Random Access Memory, Schreib-Lese-Speicher, Arbeitsspeicher. Hier werden die vom Anwender eingegebenen Programme und Daten abgelegt.

RAM-Disk

Simulation eines Diskettenlaufwerks im RAM. Hat Geschwindigkeitsvorteile gegenüber Disketten, Daten verschwinden aber beim Ausschalten.

RANDEP

Rechnender alphanumerischer Datenerfassungsplatz (1969 - Kombinat Zentronik Sömmerda)

Relais

Ein elektromechanisches Schaltelement, bei dem durch einen Stromimpuls eine Stromkreis unterbrochen oder geschlossen werden kann. Die ersten programmgesteuerten Computer verwendeten Relais als Schaltelemente.

RGB-Steuerung

Eine Bildschirmansteuerung, bei der die Rot-, Grün- und Blausignale getrennt übertragen werden.

RGO

VVB Regelungstechnik, Gerätebau und Optik

RGW

Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. Wirtschaftsbündnis der sozialistischen Länder, außerhalb auch als COMECON bezeichnet.

Robotron

Der VEB Kombinat Robotron, kurz Robotron genannt, war ein Industriekombinat im Bereich des Ministeriums für Elektrotechnik und Elektronik der DDR - gegründet (im hier engen Wortsinne) am 01.01.1978. 1965 gab es die erste Vereinigung Volkseigener Betriebe zur VVB robotron 300.Im Rahmen einer zentral eingeleiteten Umstrukturierung der DDR-Industrie wurde ein Kombinat gebildet; am 1. April 1969, als Stammbetrieb und Sitz der Kombinatsleitung wurde zunächst das Fernsehwerk VEB Rafena in Radeberg genutzt. Anfang der 1970er Jahre waren die neuen Kombinatsgebäude in Dresden fertiggestellt, dazu kamen Neubauten an den Außenstellen in Riesa und Hoyerswerda hinzu. Mit der Neuverteilung der Aufgaben und Produktionsstandorte wurde die Kombinatsleitung mit einem Großteil der Rechentechnik nach Dresden verlegt. Die Belegschaft des Kombinates betrug bis zu 70.000 Beschäftigte.Das Wort "Robotron" ist ein Kunstwort, zusammengesetzt aus den Wortteilen Roboter und Elektronik.

ROM

read only memory, Nur-Lese-Speicher.Festwertspeicher.

SAG

Sowjetische Aktiengesellschaft, Betrieb in sowjetischem Eigentum und Führung bis ca. 1955

SCP

Single User Control Program, diskettenorientiertes Betriebssystem für Bürocomputer des RGW/robotron, auf der Ebene der Anwenderprogramme besteht Kompatibilität zum Betriebssystem CP/M*2.2. Damit ist eine Vielzahl von "Fertigsoftware" wie Textverarbeitung, Kalkulation, Datenbanksysteme unter diesem Betriebssystem nutzbar (Quelle: Systemhandbuch SCP.Anleitung für den Bediener. Sömmerda 1986.)

selbstparkend

Eigenschaft der Schreib-Leseköpfe von Festplatten. Im normalen Betrieb schweben die Magnetköpfe berührungsfrei über der Festplatte, beim Ausschalten würden die Köpfe auf der Platte aufsetzen. Daher müssen die Köpfe vorher in eine spezielle Parkspur gebracht werden. Bei älteren Festplatten musste man das noch manuell per Programm machen.

Semigrafik

Rechner, die keine Vollgrafik besaßen, konnten nur für zeichenweise Bildschirmausgaben genutzt werden. Dabei war es bei einigen Rechnern möglich, den vorhandenen Zeichenvorrat selbst zu definieren. z.B. PC1715 und KC85/1

Serielle Datenübertragung

Auf einer Zweidrahtleitung werden die Daten ein Bit nach dem anderen übertragen.

SKR

System der Kleinrechner. Ein Rechnerstandard innerhalb der Ostblockländer. Er sollte ein reibungsloses Zusammenspiel von Rechnerkomponenten verschiedener Länder ermöglichen. Im Bereich der Großrechner gab es mit gleichem Ziel den ESER-Standard.

SM (CM)

System der Kleinrechner (CM kyrillisch für System der Minimaschinen)

Speicher-Chip

haben die Aufgabe, Daten oder Programme zu speichern. Man unterscheidet dabei zwischen Chips, deren Speicherinhalt gelöscht werden kann und solchen, bei denen der Inhalt fest vorgegeben ist.

SPK

Staatliche Plankommission der DDR

statischer RAM

Im Gegensatz zum dynamischen RAM hält diese Form von Speicher seinen Dateninhalt selbst, so lange Strom anliegt. Der Speicher kann mittels Akku vor versehentlichem Stromausfall geschützt werden.

String

Eine Zeichenkette aus Buchstaben, Ziffern und sonstigen ASCII-Zeichen; können miteinander verglichen werden bzw. mit Operationszeichen zusammengefügt werden.

SW

Sozialistisches Wirtschaftsgebiet, bestand überwiegend aus Staaten des RGW (siehe auch NSW)

Synchronbetrieb

Ein Verfahren zur Datenübertragung, bei dem der Takt beider Partner gleich läuft. Daten können dadurch mit maximaler Geschwindigkeit übertragen werden.(Echtzeitverarbeitung)

TGL

Technische Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen. Das Standardisierungssystem der DDR.

Traktor

Eine Mechanik, die mit Hilfe eines Stachelrades oder einer Stachelkette Leporellopapier transportiert (Drucker)

Transistor

sind elektronische Schaltelemente, die als Verstärker, Gleichrichter oder Schalter dienen. Im Computer steuern Transistoren den Fluß der Signale.

TTL

Transistor-Transistor-Logik

U8001

16-bit-Mikroprozessor, eingesetzt in P8000, A5120; kann 8 MByte adressieren.

U8002

abgerüstete Variante des U8001, konnte nur 64 KByte adressieren, wurde als mathematischer Koprozessor bei K1520-Rechnern eingesetzt.

U808

Dieser Schaltkreis bildete den Auftakt der Prozessoren in der Mikroelektronik der DDR/RGW. Er wurde erstmalig in den Rechnern der Serie K1510 (PBT4000) eingesetzt. Sein nicht kompatibler Nachfolger in der DDR war der U880.

U83x

Aus dieser Schaltkreisserie gab es drei Modelle: U830 Prozessor, MMU Spiecherverwaltung U832, Bussteuerung U834. Sie kamen in den K1600-Rechnern zur Anwendung. Busbreite: 8 bit; konnten durch Bitslice-Technik auf 32 bit kaskadiert werden.

U880

8-bit-Mikroprozessor, kompatibel zu Zilog Z80, Grundlage der meisten 8-bit-Rechner der DDR (auch 80-CPU oder 80A-CPU)

U881 - 886

8-bit-Einchipmikrorechner

UdSSR

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken

V.24-Interface

Schnittstelle zum Anschluß von Peripherie

VbE

Vollbeschäftigteneinheit, berechnete Zahl der im Jahresdurchschnitt vollbeschäftigten Personen

VEB

Volkseigener Betrieb

VLSI

Very Large Scale Integration, sehr hoher Integrationsgrad

Vollgrafik

Ein Verfahren zur Bildschirmausgabe, bei dem alle Punkte des Bildschirmes einzeln angesprochen werden konnten. Bei DDR-Computern vor allem im Bereich Konstruktion (CAD) eingesetzt.