Programmierblätter für 80-spaltige Lochkarten,

T/2007/06/00092

Lochkarten wurden als Speichermedium für Programme und Daten hauptsächlich im Großrechner-Umfeld verwendet. Als Speichermedium wurden Pappkarten verwendet, in die die Daten in Form von Löchern mechanisch hineingestanzt wurden. Auf eine Lochkarte passten 80 Zeichen. Jedes Zeichen konnte theoretisch aus nebeneinander liegenden 12 Löchern gebildet werden. Ziffern waren allerdings nicht binär codiert sondern dezimal: es war also für die Ziffern 0-9 jeweils nur ein Loch vorgesehen, was einem maschinenlosen Lesen der Karten entgegen kam. Wurden Lochkarten zum Speichern des Quelltextes von Programmiersprachen benutzt, befand sich auf einer Lochkarte üblicherweise ein Befehl, also eine Programmzeile. Gelesen wurden Lochkarten entweder fotoelektrisch (d.h. jeder Lochspur war eine Lichtschranke zugeordnet) oder elektrisch (mittels Metallbürsten wurde ein Stromfluss durch die Löcher erzeugt). Ein Lochstreifen ist ein aus Papier, Kunststoff oder einem Metall-Kunststoff-Laminat bestehender streifenförmiger Datenträger, dessen Information durch eingestanzte Löcher repräsentiert wird. Das Prinzip entspricht einer Lochkarte mit variabler Länge. Dabei boten Lochstreifen einen besonderen Vorteil: Sie waren in Grenzen per Hand korrigierbar. Wenn es um einzelne zu korrigierende Zeichen ging, konnte man manchmal sogar mit einer Handstanze einzelne Löcher hinzufügen; beliebige Zeichen ließen sich beim Baudot-Code durch ein Bu-Zeichen (alle 5 Löcher) oder im ASCII-Code durch ein DEL-Zeichen (alle 7 Löcher) eliminieren, allerdings nur in seltenen Fällen durch ein anderes Zeichen ersetzen. Für größere Änderungen musste man nur in vernünftigen Abständen Sequenzen von reiner Transportlochung einfügen, was normalerweise einem nicht benutzten Code „null“ entsprach. Lochstreifen und ähnliche mechanische Speichersysteme wie Lochkarten waren vor dem Aufkommen magnetischer Speichermedien wie dem Magnetband und der Magnetplatte die wirtschaftlichsten les- und beschreibbaren Datenträger. Aufgrund ihrer Robustheit, der einfachen Handhabung und weiten Verbreitung, sowie der Tatsache, dass sie notfalls mit bloßem Auge gelesen werden können, werden Lochstreifen in geringem Maße noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts z. B. in der militärischen Nachrichtentechnik eingesetzt. Im Computerbereich haben sie ihre Bedeutung allerdings verloren. Konkret wurden Lochstreifen in der Computertechnik vielfältig verwendet: Für Programm-Quelltexte, für compilierten Binärcode, für Datensätze und oftmals als Steuerstreifen für Peripheriegeräte. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lochstreifen