Trommelspeicher

O/2008/11/00026

Trommelspeicher wurden an den frühen Großrechnern benutzt. Der Datenträger ist eine rotierende Trommel, deren Oberfläche mit einem magnetisierbaren Material beschichtet ist. Das Lesen der Daten erfolgte in der Regel durch feststehende Magnetköpfe, wobei jeder Datenspur ein Kopf zugeordnet war. Nicht selten übernahmen die Magnettrommeln auch die Rolle der Prozessorregister, sparten also dort die aufwendigen röhren- oder transistorbasierten Register ein. Die Trommel des Rechners SER2a hatte 8 Spuren, jede unterteilt in 16 Sektoren zu 48 Bit (also insgesamt 768 Bytes) und lief mit einer Drehzahl von ca. 1500 U/min. Dabei waren Zahlen- und Befehlsspeicher noch getrennt, jeder Sektor fasste eine Zahl bzw. drei Befehle, so dass man max. 63 Zahlen und 189 Befehle unterbringen konnte. Die Trommel des C8205 (alias D4a), brachte es immerhin auf 128 Spuren zu 32 Sektoren mit einer Wortlänge von 33 Bit, was zusammen 16,5 KByte ergab. Mit 18000 U/min (300 U/s) war sie vermutlich die Schnellste unter ihresgleichen (zum Vergleich: Die Trommel des ZRA1 hatte 12000 U/min, die weit verbreitete Trommel PBB204-2 hatte 3000 U/min). Trommelspeicher wurden Ende in den 60er Jahre durch Festplatten bzw. Wechselplatten abgelöst.