Lochstreifenspule mit Rolle, gelb

B/2007/11/00007c

Ein Lochstreifen ist in der Regel ein Papierstreifen mit eingestanzten Löchern zum Zweck der Informationsspeicherung,- verarbeitung- und –übertragung. Dabei dient er als dauerhafter mechanischer Speicher für Dateneingaben – also als ROM. Funktionsweise Der Lochstreifen ist ein maschineller Datenträger, d.h. ein Datenträger, der in der Regel maschinell beschrieben und ausgelesen wird, er kann jedoch im Gegensatz zu vielen anderen maschinellen Datenträgern auch manuell ausgelesen werden. Die maschinelle Datenspeicherung geschieht durch den Lochstreifenstanzer, die Auslesung geschieht maschinell durch den Lochstreifenleser. 1 Lochstreifenstanzer Blick auf die 8 Datenspalten und die kleinere Transportlochung eines LochstreifensBlick auf die 8 Datenspalten und die kleinere Transportlochung eines Lochstreifens Lochstreifen werden maschinell durch Stanzgeräte beschrieben, die im rechten Winkel zur Laufrichtung mehrere Stanzköpfen besitzen, die senkrecht die Lochstreifen durchlöchern. Dabei wird für jedes zu speichernde Schriftzeichen eine Spalte des Lochstreifens an der entsprechenden Stelle bestanzt (=Zeichen). Des Weiteren wird das Führungsloch immer ausgestanzt. Danach wird der Streifen eine Position weitergeführt, woraufhin das nächste Zeichen gestanzt werden kann. Typischerweise werden 6 2/3 Zeichen (Lochreihen) pro Sekunde gestanzt, so z.B. auch bei Fernschreibern zur Fernübermittlung von Daten. Es gibt jedoch auch neuere Stanzgeräte, die Geschwindigkeiten von bis zu 150 Lochreihen pro Sekunde erreichen. Ein Lochstreifen ist ein aus Papier, Kunststoff oder einem Metall-Kunststoff-Laminat bestehender streifenförmiger Datenträger, dessen Information durch eingestanzte Löcher repräsentiert wird. Das Prinzip entspricht einer Lochkarte mit variabler Länge. Dabei boten Lochstreifen einen besonderen Vorteil: Sie waren in Grenzen per Hand korrigierbar. Wenn es um einzelne zu korrigierende Zeichen ging, konnte man manchmal sogar mit einer Handstanze einzelne Löcher hinzufügen; beliebige Zeichen ließen sich beim Baudot-Code durch ein Bu-Zeichen (alle 5 Löcher) oder im ASCII-Code durch ein DEL-Zeichen (alle 7 Löcher) eliminieren, allerdings nur in seltenen Fällen durch ein anderes Zeichen ersetzen. Für größere Änderungen musste man nur in vernünftigen Abständen Sequenzen von reiner Transportlochung einfügen, was normalerweise einem nicht benutzten Code „null“ entsprach. Lochstreifen und ähnliche mechanische Speichersysteme wie Lochkarten waren vor dem Aufkommen magnetischer Speichermedien wie dem Magnetband und der Magnetplatte die wirtschaftlichsten les- und beschreibbaren Datenträger. Aufgrund ihrer Robustheit, der einfachen Handhabung und weiten Verbreitung, sowie der Tatsache, dass sie notfalls mit bloßem Auge gelesen werden können, werden Lochstreifen in geringem Maße noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts z. B. in der militärischen Nachrichtentechnik eingesetzt. Im Computerbereich haben sie ihre Bedeutung allerdings verloren. Konkret wurden Lochstreifen in der Computertechnik vielfältig verwendet: Für Programm-Quelltexte, für compilierten Binärcode, für Datensätze und oftmals als Steuerstreifen für Peripheriegeräte. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Lochstreifen